Ihre Eigentumswohnung ist nicht nur ein Ort zum Entspannen und Wohlfühlen, sondern auch eine wertvolle Investition.
Doch ob man es will oder nicht, unvorhergesehene Ereignisse wie etwa ein Rohrbruch oder Feuer können jederzeit eintreten und Ihr Zuhause bedrohen. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, dass Sie es entsprechend absichern.
Wir verraten Ihnen, welche Versicherungen für Ihre Eigentumswohnung unerlässlich ist und geben zudem hilfreiche Tipps, wenn Sie Ihre Wohnung vermieten möchten.
Versicherungen für die Eigentumswohnung: Die 5 wichtigsten im Überblick
Nach dem Kauf einer Wohnung werden Sie in der Regel Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG). Doch haben Sie gewusst, dass diese gemäß § 19 des Wohnungseigentumsgesetzes auch für bestimmte Versicherungen zuständig ist?
Welche Sie persönlich abschließen müssen und um welche sich Ihre WEG und Hausverwaltung kümmern, erfahren Sie jetzt.
1. Wohngebäudeversicherung
Eine Wohngebäudeversicherung müssen Sie als Eigentümer nicht selbst abschließen, das übernimmt Ihre WEG bzw. die Hausverwaltung.
Die Versicherung schützt sowohl das gesamte Gebäude als auch Ihre Eigentumswohnung gegen:
- Wasserschäden,
- Feuer,
- Explosionen,
- Hagel,
- Stürme,
- Blitzschläge.
Tipp: Die genauen Leistungen und Bedingungen einer Wohngebäudeversicherung können je nach Anbieter variieren. Um angemessen geschützt zu sein, sollte daher jede WEG die individuellen Risiken (beispielsweise die Lage in einem Gebiet, wo es bei Starkregen oft zu Überflutungen kommt usw.) ihres Gebäudes berücksichtigen und darauf basierend eine geeignete Versicherung aussuchen.
2. Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung
Auch die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung fällt in den Aufgabenbereich Ihrer Wohnungseigentümergemeinschaft.
Diese Versicherung deckt Schadensersatzansprüche ab, die Dritte aufgrund von Schäden stellen, die im Zusammenhang mit dem Gemeinschaftseigentum entstehen.
Beispiele solcher Schadensfälle:
- Ein Besucher stürzt aufgrund eines Schlaglochs im Gehweg vor der Immobilie und bricht sich ein Bein.
- Ein Mieter verletzt sich aufgrund eines defekten Treppengeländers.
- Ein Dachziegel fällt auf das Auto eines Nachbarn.
Haben Sie gewusst?
Die Kosten für die Wohngebäudeversicherung und die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht werden auf die einzelnen Wohnungseigentümer aufgeteilt. Wie hoch Ihr Anteil an der Versicherung ausfällt, ist von der Größe Ihrer Eigentumswohnung abhängig. Die Beiträge zahlen Sie in der Regel über das Hausgeld. Wenn Sie Ihre Eigentumswohnung vermieten, können Sie die Kosten der Versicherungen jedoch auf Ihren Mieter umlegen.
3. Hausratversicherung
Im Gegensatz zu den obigen zwei Versicherungen müssen Sie die Hausratversicherung selbst abschließen.
Diese sichert alle beweglichen Gegenstände in Ihrer Eigentumswohnung ab – dazu gehören beispielsweise Möbel, elektronische Geräte oder persönliche Gegenstände.
Die Versicherung deckt etwa Schäden, die aufgrund von
- Bränden,
- Explosionen,
- Blitzen,
- Stürmen,
- Hagel,
- Leitungswasser und
- Einbruch, Diebstahl oder Vandalismus entstehen.
Haben Sie gewusst?
Wenn Sie Ihre Wohnung vermieten, ist Ihr Mieter für die Hausratversicherung verantwortlich.
4. Rechtsschutzversicherung
Wenn man in einer Wohnungseigentümergemeinschaft lebt, sind Streitereien manchmal leider nicht zu vermeiden. In Ausnahmefällen landen die Konflikte auch vor Gericht, was ganz schön teuer werden kann.
Eine Rechtsschutzversicherung kann hilfreich sein, um Ihre rechtlichen Interessen als Wohnungseigentümer zu schützen.
Sie deckt Gerichts- und Anwaltskosten, die im Zusammenhang mit Ihrer Wohnung oder WEG entstehen können.
Tipp: Wenn Sie sich unsicher sind, welche Versicherung für Ihre Eigentumswohnung und Anforderungen die beste ist, wenden Sie sich am besten an einen Versicherungsberater. So bekommen Sie auch eine bessere Vorstellung davon, welche Kosten auf Sie zukommen.
5. Private Haftpflichtversicherung
Eine private Haftpflichtversicherung ist für Sie als Eigentümer äußerst sinnvoll, denn sie deckt alle Sach- und Personenschäden, die in Verbindung mit Ihrer Eigentumswohnung entstehen.
Beispiele solcher Schadensfälle:
- Ein Gast stolpert über den Teppich in Ihrer Wohnung und verletzt sich dabei.
- Sie verursachen einen Brand in Ihrer Wohnung, der auf andere Wohnungen übergreift.
Tipp: Wenn Sie die Wohnung vermieten, sollten Sie auch Ihre Mieter bitten, eine private Haftpflichtversicherung abzuschließen. Diese schützt sie nämlich vor hohen Kosten bei selbstverursachten Schadensfällen. Sie können dies jedoch nicht von ihnen verlangen (eine Klausel im Mietvertrag wäre in diesem Fall unwirksam).
Im folgenden Kapitel finden Sie noch einige weitere Versicherungen, von denen Sie als Wohnungseigentümer profitieren können.
Sonstige Versicherungen für Ihre Eigentumswohnung
Elementarversicherung
Mit einer Elementarversicherung sichern Sie Ihre Eigentumswohnung gegen Schäden ab, die durch Naturgefahren entstehen können (z. B. Überschwemmungen, Lawinen oder Erdrutsche).
Diese Art der Versicherung ist insbesondere in Regionen sinnvoll, die ein erhöhtes Risiko für solche Ereignisse aufweisen.
Eine Elementarversicherung ist nicht automatisch in der Wohngebäudeversicherung enthalten, sondern muss zusätzlich abgeschlossen werden.
Glasbruchversicherung
Eine Glasbruchversicherung kommt für die Kosten auf, die durch den Bruch oder die Beschädigung von Fenstern, Dächern, Türen und anderen Elementen aus Glas entstehen.
Infolgedessen ist die Versicherung vor allem für Eigentumswohnungen sinnvoll, die über viele große Glasflächen verfügen – z. B. moderne Gebäude mit großen Fensterfronten, Wintergärten oder Dachverglasungen.
Zudem ist eine Glasbruchversicherung für Sie vorteilhaft, wenn Ihre Wohnung im Erdgeschoss oder an belebten Straßen liegt, wo ein erhöhtes Vandalismus- oder Einbruchs-Risiko besteht.
Die Versicherung kann als Zusatz zur Wohngebäudeversicherung abgeschlossen werden.
Risikolebensversicherung
Falls Sie für den Kauf Ihrer Eigentumswohnung einen Kredit aufgenommen haben, sichert eine Risikolebensversicherung Ihre Familienangehörigen im Falle Ihres Todes finanziell ab.
Sie hilft dabei,
- den Lebensstandard Ihrer Hinterbliebenen aufrechtzuerhalten,
- Schulden, die mit dem Immobilienbesitz verbunden sind, zu begleichen und
- finanzielle Verpflichtungen wie Hypothekenzahlungen zu erfüllen.
Nun wissen Sie, welche Versicherungen für Ihre Eigentumswohnung unerlässlich sind. Doch was gilt für vermietete Immobilien? Wir klären auf!
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Welche Versicherung brauche ich als Vermieter einer Eigentumswohnung?
Bei vermieteten Eigentumswohnungen kommt es in manchen Fällen vor, dass die Mieter zahlungsunfähig sind oder aus anderen Gründen die Miete nicht zahlen können oder wollen.
Daher ist es neben den oben erwähnten Versicherungen für Vermieter besonders empfehlenswert, eine Mietausfallversicherung abzuschließen.
Diese deckt in der Regel sowohl Mietrückstände als auch Schäden, die durch den Mieter verursacht wurden und nicht durch die übliche Kaution abgedeckt sind.
Haben Sie gewusst?
Mietnomaden sind eine besondere Art von Mietern, die bewusst ihre Mietzahlungen verweigern. Sie gehen gezielt vor, indem sie inkorrekte Angaben zu ihrer Bonität machen, gefälschte Dokumente vorlegen oder unter einem falschen Namen die Wohnung mieten. Oft verlassen sie diese dann plötzlich und hinterlassen teilweise erhebliche Schäden. Ein echter Albtraum für Vermieter!
Tipp: Es ist empfehlenswert, dass Sie sich bereits im Vorfeld genau mit den Bewerbern für Ihre Eigentumswohnung befassen, um potentielle Mietnomaden rechtzeitig zu erkennen und Mietausfälle zu verhindern. Vermieterwelt hilft Ihnen dabei, die richtigen Kandidaten zu finden, Ihren Mietpreis rechtssicher zu bestimmen und vieles mehr. Informieren Sie sich jetzt!